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Jobaufschwung geht 2011 weiter
Winter lässt Arbeitslosenzahl auf 3,34 Millionen steigen
Trotz hoher Winterarbeitslosigkeit rechnen Bundesagentur für Arbeit (BA) und Arbeitsmarktexperten in den kommenden Monaten mit einer Fortsetzung des deutschen Jobwunders.
Allerdings werde der Aufschwung an Tempo verlieren, prognostizierte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise am Dienstag in Nürnberg. Auch seien nicht alle neuen Jobs reguläre Stellen. »Viele Stellen werden eher befristete oder Teilzeitjobs sein«, gab Weise zu bedenken. Für das Gesamtjahr rechnet der BA-Chef im Schnitt mit rund drei Millionen Arbeitslosen – rund 240 weniger als im Jahr 2010.
Im Januar hatte der harte Winter die Zahl der Arbeitslosen wieder deutlich über drei Millionen steigen lassen. Nach Angaben der BA waren 3,347 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit; dies waren 331 000 mehr als im Dezember, aber 270 000 weniger als vor einem Jahr. Damit verzeichnete die BA die niedrigste Januar-Arbeitslosigkeit seit 19 Jahren. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,7 Punkte auf 7,9 Prozent zu. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 8,6 Prozent gelegen.
»Bedingt durch Saison und den kalten Winter sind viele Menschen arbeitslos geworden«, sagte Weise. Der starke Anstieg im Januar sei üblich: »Erstens gibt es viele Entlassungen zum Jahresende, etwa durch das auslaufende Weihnachtsgeschäft, und tendenziell auch weniger Einstellungen.« Zweitens sei noch der kalte Winter dazu gekommen, der vor allem in den Außenberufen zu Entlassungen geführt habe.
Blende man die saisonalen Faktoren aus, bleibe die Entwicklung am Arbeitsmarkt aber unverändert positiv, unterstrich Weise. Ohne den Saisoneffekt wäre die Zahl der Erwerbslosen im Januar sogar um 13 000 auf 3,135 Millionen gesunken. Wie stark der Arbeitsmarkt selbst in den Wintermonaten von dem Konjunkturaufschwung profitiere, zeige auch die Beschäftigungsstatistik. Danach stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Dezember auf 40,1 Millionen. Das ist der höchste Dezember-Stand seit der Wiedervereinigung.
Quelle: stern.de, 04.02.2011